Shiroi Kiba

Es ist angerichtet

Ryoko hat uns bereits zu verstehen gegeben, dass sie abstillen möchte und auch Eisbär hat bewiesen, dass zumindest er soweit sei. Es wurde Zeit, das Thema Zufütterung anzugehen.

Bevor die Welpen sich an Fleisch versuchen dürfen kommt zuerst der Welpenbrei, den sie bis zur 16. Lebenswoche dann auch weiter bekommen. Schlussendlich aus Ziegenmilch, Haferflocken, Slippery Elm, Topfen, Eigelb und Honig bestehend, wird dieser langsam aufgebaut. Die allererste Mahlzeit bestand somit nur aus Ziegenmilch und Slippery Elm (=Ulmenrinde), deren Aufgabe es ist, die Verdauung zu unterstützen und den Magen zu beschützen. Wir mischten das Pulver in die gekochte Ziegenmilch ein…

Da kamen die Erinnerung an den ersten Wurf, wie ich täglich im Morgengrauen in meinem roten Cape in der Küche den Milchbrei bereitete, aber auch an die Wanderung, an die Berge, an meinen ersten 4000er, …

Der Duft von gekochter Ziegenmilch wird mich wohl immer in einen nostalgischen Zustand versetzen. Auf den Alpen und Rifugios entlang der GTA (Grande Traversita della Alpi) roch es immer nach Ziegenmilch. Es war eine wunderbare Zeit, eine unbeschreibliche Erfahrung und ein aufregendes Abenteuer, welches ich mit Vaishavi und Ryoko bestritten habe. Seit dem träume ich von der nächsten Weitwanderung, aber mit den aktuellen Entwicklungen scheint diese mindestens um noch zwei weitere Jahre in die Ferne gerutscht zu sein.

mehr Fotos findet Ihr hier und wer erfahren möchte, wie es ist, 1.500km und 80.000HM mit zwei Hunden in 100 Tagen zu Fuß zu erwandern, kann es gern unter www.weltraumaeffchen.at nachlesen.

Aber zurück zum Welpenbrei. Bekommt Ihr nicht auch bei diesen herbstlichen Temperaturen gerade unheimlichen Guster auf Porridge?

Jedenfalls wurde der Welpenbrei handwarm in einem speziellen Welpenfutternapf serviert, der ein bisschen an eine fliegende Untertasse erinnert und deswegen auch so in der Wurfbox landete. 🤣

Wir waren natürlich wieder bereit, das Geschehen mit Film- und Fotomaterial zu dokumentieren, stellten sogar zwei Scheinwerfer auf, damit wir die auf das Futter stürzenden Welpen trotzdem gut und scharf fotografieren könnten. Aber wie schon der erste Ausflug, war auch die erste Mahlzeit eher verschlafen. 😴 Gerade mal Eisbär zeigte irgendein Interesse an dem neuen Objekt in der Wurfbox, beschnupperte den Rand des UFOs und stellte fest, dass es sich hervorragend als Polster eignet. Er lehnte sich dagegen und schlief ein.


Der Duft von Ziegenmilch wirkte bei den Welpen wohl ganz anders als bei mir. Da fiel mir ein, dass ich beim A-Wurf immer auf den Mittelteil der Schüssel klopfte, um die bevorstehenden Mahlzeit anzukündigen. Das weckte zumindest Eisbär auf und er beschloss, das UFO doch genauer zu inspizieren. Und siehe da, er hat den Inhalt als etwas Essbares identifiziert und gab dem Brei eine Chance. Nuckeln ging jetzt aber nicht mehr. Da musste eine neue Essensmethode her. Dass man mit der Zunge schlecken kann, probierten sie bereits an den Wurfboxrändern und an uns aus. Aber wieso unser Bärchen dachte, er kann den Brei durch die Nase aufsaugen?! Jedenfalls versenkte er seine Schnauze so tief in der Schüssel, das ich Angst hatte, er würde ertrinken.

Es schien zu schmecken, er konnte sich gar nicht davon losreißen. Die anderen mit seiner Begeisterung anstecken konnte er aber trotzdem nicht. Fleckchen und Calmsy stapften zwar feucht fröhlich durch die Schüssel und hinterließen ihre Tapser in der ganzen Wurfbox, aber getrunken wurde nicht. Der erste Versuch zählte eher als Niederlage, wobei 1 von 6 ist noch besser als 0 von 6, wie beim zweiten Mal.

Wieder alles aufgebaut, wieder mehr oder weniger ein Drehbuch geschrieben, um ein cooles Breivideo zu drehen … und wieder nix. Erst mit Hilfe und Draufstupsen fingen sie an zu trinken. Dafür gab es aber einen Kloerfolg. Calmsy trank ein bisschen Brei, stellte fest, dass die Blase voll war und stapfte schnurstracks aufs Klo. 💪


Aber sie gewöhnten sich langsam an den Frühstücks-Welpenbrei und verwenden ihn mittlerweile nicht nur für Pfotenbäder, sie fressen auch ein bisschen davon. 😉 Den Rest bekommt Ryoko, weswegen wir ihre Ziegenmilch-Haferflocken-Ration kürzten.

Wesentlich spannender ist aber natürlich die Nachmittagsmahlzeit, denn seit Freitag, sprich gegen Ende ihrer vierten Lebenswoche, gibt es nun auch feste Nahrung in Form von Fleisch. 🥩 Da gab es kein Zögern, keine Unsicherheit, was denn mit dem neuen Inhalt des UFOs zu machen wäre. Wir haben ihnen drei Hühnerfilets im Ganzen hineingelegt. Es soll ja in erster Linie keine volle Mahlzeit sein, sondern sie sollen sich langsam an die feste Nahrung gewöhnen, lernen zu kauen, zu reißen, aber vor allem auch lernen zu teilen … und das hat super funktioniert! Je zwei Bärchen haben sich an je ein Ende eines Hühnerfilets ran gemacht und so paarweise an einem Stück gearbeitet, bis sie es schafften sich ein eigenes Stück davon abzureissen und sich damit dann in ihr eigenes Plätzchen in der Wurfbox zurück zu ziehen und genüsslich daran zu kauen. Kein Gebrumme, kein Geknurre! Ganz friedlich aßen sie an ihrem Stück Fleisch. Viel fehlte nach dem ersten Mal nicht, Ryoko wurde also auch noch satt.


Von Tag zu Tag wird es aber mehr. Jetzt gibt es weiterhin nur Huhn, bald werden wir aber die Fleischsorte wechseln und uns so durch das ganze zukünftige Angebot durcharbeiten, damit die kleinen sich an alles gewöhnen und es keine Allergien gibt.

Es ist wirklich eine Freude, ihnen beim Essen zuzuschauen und von Mal zu Mal wird die Essensmotivation größer. Es reicht allein, dass ich ihr Platzset (Unterlage, auf die dann der Futternapf kommt) in die Wurfbox lege und schon wurlts und alle schauen, was denn gerade am Speiseplan steht. Ein bisschen sieht man ihnen in der Früh die Enttäuschung schon an: Wie, nur Brei? Kein Fleisch? 🙁 Aber aufessen tun sie trotzdem alles.

An der Tischkultur müssen wir aber noch arbeiten. Die Wurfbox schaut anschließend immer aus, als ob sie ein ganzes Huhn zerlegt hätten. Überall liegen kleine Fleischfetzerln. Das alles wird dann einfacher, wenn sie outdoor ihre Spielweise haben und wir die Fütterung nach Außen verlegen können. Hoffen wir also auf einen schönen, warmen, spätsommerlichen Herbst.

Am besten schmeckt es aber trotzdem immer noch an der Milchbar. Sie sind nicht zu bremsen, wenn die Mama in die Nähe kommt. Da haben wir es auch aufgegeben, sie auf‘s Klo setzten zu wollen. Es sind einfach zu viele 🤣🤣 und sie sind so schnell! Ryoko schafft es oft gar nicht, sich hinzulegen. Sie sind bereits groß genug, um im halb Sitzen halb Stehen gerade mal die Zitzen zu erreichen. Sie saugen dann ein bisschen und fallen wieder um. Das wirkt alles sehr anstrengend. Um die Mama aber in Ruhe mal im Liegen positionieren zu lassen, sind sie zu gierig.


Da Alagna mittlerweile ihren Rückzugsplatz im Badezimmer verlassen hat und in Ryokos Bett im Wohnzimmer gezogen ist, haben die Gierhalse es sogar schon bei ihr mit Saugen probiert. 🤣 Sie war so geduldig, Ohren angelegt, nicht bewegt und gewartet, bis wir sie von dem kleinen Monster befreiten.

Sie leidet immer noch sehr unter dem Aufmerksamkeitsverlust. Ist auch kein Wunder. Aufgrund leider weiterhin bestehendem akuten Schlaf- und Zeitmangel müssen wir auf unser Yoga in der Früh verzichten. Und da gab es davor immer eine Schmusezeit mit Alagna! Wie konnten wir diese nur streichen? 😱 Yoga wird es noch länger keines geben, aber die Alagnaschmusezeiten werden gleich ab sofort wieder eingeführt.

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